Wut, Trauer, Machtlosigkeit: Resonanz zum Fall Edathy

Seit 20 Jahren kämpfen wir gegen Missbrauch und sind Anlaufstelle für Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben. Das Prozessende gegen Edathy hat bei uns allen Empörung ausgelöst, Wut, Trauer und das Gefühl von Machtlosigkeit. Aber auch das muss man leider feststellen: Richtig überrascht, dass es für ihn so gut ausgegangen ist, war keine von uns. Denn unser Rechtssystem hat Lücken und bietet Pädophilen und Tätern viele Schlupflöcher. Seit wir mit unserer Arbeit begonnen haben, erleben wir dies immer wieder. Edathy ist nur die Spitze des Eisbergs, der aufgrund seines öffentlichen Amts so in den Schlagzeilen gelandet ist. Die anderen Fälle, in denen die Täter weniger prominent sind, laufen in der Presse unter ferner liefen und sind manchmal keine Erwähnung wert. Aber es bleibt festzuhalten: Egal, ob ein Täter in den Schlagzeilen landet oder nicht: Die Folgen für die Opfer bleiben ein Leben lang! Und wir werden weitermachen, die betroffenen Frauen zu unterstützen. Wir werden weiterhin unsere Wut und manchmal auch unsere Hilflosigkeit gegen dieses System in Kraft umwandeln und gemeinsam mit unseren Frauen den Weg weitergehen.

Weiterführende Links:
Bericht zum Prozessende (Tagesschau)
Offener Brief an Sebastian Edathy
Pressemitteilung des Kinderschutzbundes 

DANKE! Trotz Allem erhält weitere Förderung

Endlich können wir aufatmen und uns ganz herzlich dafür bedanken, dass Sie uns so tatkräftig die Daumen gedrückt haben. Die Zukunft von Trotz Allem ist bis 2018 gesichert, denn der Kreis Gütersloh hat unserem Antrag auf Personalkostenzuschuss einstimmig zugestimmt und unsere beantragte Förderung sogar noch verlängert! Wir sind überglücklich und freuen uns, dass unsere hauptamtliche Beraterin Nadine Thiel Sie und uns weiterhin begleiten kann. Weiterlesen

Weitere Förderung von „Trotz Allem“

Frauen-Beratungsstelle erhält weitere Zuschüsse

Die Vereinsfrauen von „Trotz Allem“ atmen auf: Vor kurzem war die Zukunft der Beratungsstelle für Frauen mit sexualisierten Gewalterfahrungen noch ungewiss, nun kann die Arbeit dank der Förderung durch den Kreis Gütersloh weiter gehen.

Im August 2014 hatte der Verein beim Kreis Gütersloh einen Antrag auf einen Personalkostenzuschuss gestellt und seitdem um sein Fortbestehen gezittert. Denn mit dem Zuschuss wird die hauptamtliche Beraterin finanziert, die 20 Stunden pro Woche für betroffene Frauen zur Verfügung steht. „Die Beratung durch Frau Thiel ist ein essenzieller Bestandteil unserer Arbeit“, so der Vorstand des Vereins, „da wir die hohe Nachfrage rein ehrenamtlich nicht bewältigen können.“ Dass die Arbeit von „Trotz Allem“ für drei weitere Jahre durch den Kreis unterstützt wird, stimmt die Vereinsfrauen froh. „Im letzten Jahr haben wir 436 Beratungsgespräche mit Frauen geführt, die sexualisierte Gewalt erfahren haben“, erläutert Nadine Thiel, hauptamtliche Mitarbeiterin des Vereins. Die Psychologin ist glücklich, dass sie ihre Arbeit fortsetzen kann, deren Wichtigkeit nun durch den Kreis Gütersloh bestätigt wurde. Denn der Sozialausschuss beschloss einstimmig die weitere Förderung. „Wir starten auf jeden Fall positiv ins neue Jahr und haben viele Pläne, wie wir unser Angebot für Frauen weiter etablieren können“, so Nadine Thiel. Dazu gehört unter anderem eine Postkarten-Kampagne und verschiedene Events, für die sie noch passende Kooperationspartner suchen. Wer „Trotz Allem“ unterstützen möchte, kann durch Spenden oder als Fördermitglied aktiv werden (Spendenkonto 05241, BLZ 370 205 00, Bank für Sozialwirtschaft). Frauen, die Hilfe suchen oder sich ehrenamtlich bei „Trotz Allem“ engagieren möchten, sind herzlich willkommen. Die Beratungsstelle ist dienstags und mittwochs von 13 bis 18 Uhr sowie donnerstags und freitags von 9 bis 13 Uhr unter 05241-23 82 89 zu erreichen.

Auslegestellen gesucht!

Sie möchten unsere Arbeit unterstützen? Aktuell sind wir auf der Suche nach Auslegestellen für unsere Postkarten-Kampagne. Mit dieser Kampagne möchten wir darauf aufmerksam machen, dass auch die Zeit der Liebe und des Friedens in vielen Haushalten anders verläuft. Missbrauch und Gewalt ist auch „unter dem Tannenbaum“ in vielen Familien an der Tagesordnung.

Sagen auch Sie NEIN zu Missbrauch und Gewalt indem Sie uns mit der Auslage unserer Postkarten oder unserer Flyer unterstützen!

Postkarte
Motiv: An Weihnachten… kam nicht (nur) der Weihnachtsmann ins Kinderzimmer…

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Karten können per E-Mail an i.demuth@trotzallem.de angefragt werden.